Liebe Besucher unserer Webpräsenz,
vom 19.-23. Juni 2019 findet in Dortmund der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Er versteht sich als freie Bewegung von Menschen, die der christliche Glaube und das Engagement für die Zukunft von Kirche und Welt zusammenführt. Auf dem Kirchentag finden Sie u.a. Stände der großen evangelischen Organisationen, dazu gehören zum Beispiel der Johanniter-Orden, zu dem die Johanniter Unfallhilfe gehört, aber auch das Diakonische Werk. Diese beiden Organisationen haben wir auf unserer Facebookseite vorgestellt (einfach "Johanneskirche Meitingen" eingeben, Sie finden uns leicht).
Der eigentliche Charme des Kirchentages ist aber, daß Sie sich als Teil einer starken Gemeinschaft erleben, die viele Facetten hat, ebenso viele wie Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu diskutieren, lauschen, singen, meditieren, beten oder einfach irgendwo zu verschnaufen. So verschieden die Menschen, die Schwerpunkte und auch das politische Selbstverständnis der Besucher und Veranstalter sind, sie sind alle einig darin, dass sie als Teil der Kirche daran arbeiten möchten, unsere Gesellschaft zu einer guten Gesellschaft zu machen, niemanden auszugrenzen und die Welt für unsere Urenkelkinder lebenswert zu erhalten. Ein Thema auf dem Kirchentag ist wachsende Kirchenverdrossenheit. Viele Protestanten empfinden die Kirche als eine starre Institution, die nicht lernt, nichts Neues bietet und wesentliche Bereiche der Lebenswirklichkeit ihrer Mitglieder ignoriert. Das ist durchaus nicht neu. In den 60ern skandierte man "Unter den Talaren/ der Muff von 1000 Jahren", auch wenn hier häufiger die Talare von Professoren gemeint waren. Gleichzeitig suchen aber immer mehr Menschen Orte der Auszeit, der Meditation, der Ruhe. Der wohlbeleibte Buddha, der von den Regalen vieler Wellnessbetriebe herabgrinst, macht die Kunden zwar definitiv nicht zu Buddhisten, repräsentiert aber ein tiefes Bedürfnis nach Entschleunigung, Stabilität und Wohlbefinden.
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Wanderer in aller Welt bauen kleine Steintürme nach Art der tibetischen Lhatsos, allerdings eher aus einem gewissen Spieltrieb und der Freude an der damit verbundenen Entschleunigung heraus. |
"Ecclesia semper reformanda", die Kirche muß sich immer erneuern.
Dieses Zitat stammt tatsächlich nicht von Martin Luther, obwohl es einen Grundgedanken der Reformation prägnant zusammenfasst, sondern von dem evangelischen Theologen Karl Barth und wurde damit erst im 20.Jahrhundert geprägt. Es geht dabei nicht um Fassadenfarbe, sondern vor allem um innere Wahrhaftigkeit, Ausrichtung an unseren Grundprinzien und Hören auf die Bedürfnisse der Menschen. Nicht nur der jährliche Kirchentag, auch unsere Landeskirche, vor allem aber wir, die kleinste Einheit im Gefüge, die Gemeinde, folgen diesem prägnanten Leitsatz. Aktuell befaßt sich die bayerische Landeskirche unter Bischof Heinrich Bedford-Strohm, (der durch seine Freundschaft und gemeinschaftliche Unternehmungen mit dem katholischen Bischof Marx multimedial bekannt geworden ist und so 500 Jahre nach der Reformation helfen möchte, die Kluft zu unseren katholischen Brüdern und Schwestern im Sinne einer gemeinsamen Wegbereitung für die Zukunft zu überbrücken) mit dem "PUK"-Prozeß. Das ist keine Handy-Entsperrung, sondern steht für "Profil und Konzentration" und beschreibt die Gesamtheit dessen, was wir tun müssen, um uns an die Bedingungen des 21. Jahrhunderts anzupassen: Ständige Erneuerung, Reformation ist auch hier gefragt. Aber es bedarf eigentlich keines obrigkeitlichen Lehrwerks für die moderne Zeit, die Reformation findet vor Ort statt:
Unsere Aufgabe als Vertreter der kleinsten Einheit von "Kirche" ist es, im Spannungsfeld zwischen moderner Lebenswirklichkeit und dem Bedürfnis nach Ruhe und Geborgenheit eine Heimat zu sein. Wir laden Sie daher ein, mit uns in Dialog zu treten, Ihre (ja, es ist Ihre) Kirche zu besuchen und dort zu Hause zu sein. Wir möchten für Sie, für Euch da sein - elektronisch und persönlich!